24.11.-30.11.2013, Deutschland
Vom 24. bis 30. November veranstaltete die Internationale Akademie für Management und Technologie (INTAMT) e. V. eine Fortbildungsmaßnahme für pädagogische und wissenschaftliche Führungs- und Fachkräfte von der Staatlichen Technischen Bauman-Universität Moskau. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer waren Professoren und Doktoringenieure. Die Universität wurde 1830 gegründet und ist die älteste technische Hochschule Russlands. Heute studieren an der Bauman-Universität rund 18 000 Studenten und 1000 Doktoranden. Der Rektor der Universität, Professor Alexandrov, steht an der Spitze des Verbandes der technischen Universitäten Russlands mit 130 Mitgliedern. Das Diplom der Universität, die die Vorgaben der Bologna-Erklärung umsetzt, ist weltweit anerkannt. Einen besonderen Fokus legt die Bauman-Universität auf die Fort- und Weiterbildung für pädagogische Führungs-und Fachkräfte.
Die Fortbildung wurde nach dem Modulprinzip aufgebaut und umfasste vier Themenblöcke, angepasst an die beruflichen Interessen der Teilnehmer. Die Teilnehmer erhielten einen umfassenden Einblick in die Entwicklungen im deutschen Hochschulbildungssystem. Ein Hauptaugenmerk lag hierbei insbesondere auf den Möglichkeiten von Netzwerken, wie der Kooperation von studentischen Organisationen, der Zusammenarbeit wissenschaftlicher Einrichtungen in Forschungsnetzwerken sowie der frühzeitigen Einbeziehung späterer Arbeitgeber in den Ausbildungsprozess. Darüber hinaus wurden den Teilnehmern Konzepte zur Planung, Durchführung und Akkreditierung von Studiengängen vorgestellt. Diskutiert wurde im Rahmen dessen, wie sich die Anforderungen des Bologna-Prozesses, die Selbstverwirklichung von Studierenden sowie die zunehmende Internationalisierung der Universitäten kombinieren lassen.
Im Modulblock Nanotechnologie informierten sich die Teilnehmer über aktuelle Materialien und technologische Trends. Innovationsfirmen und technische Universitäten präsentierten ihre jüngsten Forschungen und Entwicklungen, insbesondere die deutsche und niederländische Raumfahrtagentur demonstrierten den Nutzen der Nanotechnologie anhand von in der Entwicklung befindlichen modularen Raumfahrtsystemen und -anlagen.
Dr.-Ing. Sergey Korshunov, Prorektor der Moskauer Staatlichen Technischen Universität Bauman, betonte: „Unsere Universität verbindet eine langjährige Partnerschaft mit der technischen Universität München sowie Universitäten in Aachen und Magdeburg. Es war interessant für uns, einen Einblick in die Arbeit der deutschen Akkreditierungsagentur im Bereich der Hochschulbildung zu bekommen. In Russland wurde eine Akkreditierungsagentur AKKORK im Jahr 2006 gegründet. In Deutschland arbeiten solche Akkreditierungsagenturen bereits seit 2001. Erfahrungen unserer deutschen Kollegen auf dem Gebiet sind für uns enorm wichtig. Uns interessierte auch, wie die Agenturen aufgebaut sind, wie das Verzeichnis der staatlichen anerkannten Studiengänge zusammengestellt ist, wie neue Studiengänge entwickelt werden, wie ein Expertenpool zusammengestellt ist und auch der Verfahrensablauf der Akkreditierung. Die Kölner Agentur verfügt über 3000 internationale Gutachter und hat Akkreditierungen von fast 4000 Studiengängen durchgeführt. Es ist erfreulich, dass auch russische Experten darin involviert sind. Durch die Auswertung von deutschen Erfahrungen ist uns bewusst geworden, wie wichtig es ist, die Arbeitgeberverbände und industrielle Vereinigungen ins Akkreditierungsverfahren einzubeziehen.“
Dr.-Ing. Dmitri Onishchenko nahm zum ersten Mal an einer Fortbildung in Deutschland teil. Er unterstrich, dass der Erfolg der Fortbildungsmaßnahme nicht nur durch die theoretischen Inhalte und die praktischen Erfahrungen bestimmt werde, sondern auch durch das kulturelle Programm: „Stadtrundfahrten durch Düsseldorf, Köln und Aachen trugen zu einem besseren Verständnis Deutschlands, seiner Traditionen und Geschichte bei.“ Darüber hinaus sagte er, dass die Ingenieurausbildung in Deutschland und Russland viele Gemeinsamkeiten habe, da beide Länder hierbei ähnliche Strukturen verfolgten. „Die Kenntnisse, die wir im Rahmen der Fortbildung erworben haben, schaffen Voraussetzungen für eine zielorientierte Optimierung im ingenieurwissenschaftlichen Lehrprozess und in der Entwicklung akademischer Partnerschaftsprojekte.“