21.11. – 01.12.2010, NRW
Vom 21. November bis 1. Dezember November organisierte INTAMT eine Fortbildung für sechs junge Unternehmer aus der westrussischen Stadt Smolensk (Grenze zu Belarus). Das Thema: „Moderne Methoden des Business-Prozess-Management (BPM) in Deutschland“. Alle sechs Unternehmer sind Teilnehmer eines staatlichen russischen Programms zur Wirtschaftsförderung und kamen nach Deutschland, um sich hier mit den modernen Methoden der Betriebsmanagements (Personalmanagement, Controlling usw.) vertraut zu machen. Da Hagen die Partnerschaftsstadt von Smolensk ist, wurde ein eintägiger Besuch in der westfälischen Stadt eingeplant.
Bereits am Vormittag war die Delegation beim Hagener Oberbürgermeister Jörg Dehm eingeladen. Zusammen mit Peter Mook von der Presse- und Informationsamt stellte er die wirtschaftliche Situation in Hagen dar. So bestehe beispielsweise Handelsbedarf im Bereich der Wirtschaftsförderung. Früher haben die Unternehmer die Stadtverwaltung nichts als Partner angesehen. „Ich will das ändern“, hob Dehm hervor. Damit Hagen im Wettbewerb bestehen könne, müsse man seinen Ruf nach außen tragen und mehr Marketing betreiben. „Für die Unternehmer, die in Hagen etwas Neues gründen möchten, ist der Lebensraum wichtiger als der Steuersatz“, stellte Dehm fest. Ein Problem ist der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Laut Statistik verliert Hagen jährlich 2.000 Einwohner. In zehn Jahren werden 50% der Einwohner einen Migrationshintergrund besitzen.
Die russischen Gäste erkundigten sich in diesem Zusammenhang nach bereits erprobten Methoden und Instrumenten der Wirtschaftsförderung. Nicht alles könne natürlich 1 zu 1 auf Smolensk übertragen werden, stellten Delegierte fest, weil es sich um ganz unterschiedliche Systeme handele. Eine kleine Diskussionsrunde entfaltete sich: Man sprach über Haushalt, Schulden, Einwohner, Perspektiven, Förderprojekte sowie Vor- und Nachteile des Standortes. Sowohl Smolensker als auch Hagener bemängelten, dass es fast keine gemeinsamen Projekte im Bereich Wirtschaft zwischen den Städten gäbe.
Weiterhin besuchten die russischen Jungunternehmer deutsche Firmen in Mühlheim, Heiden, Velbert und Köln, die nach ihren Interessensschwerpunkten ausgewählt worden waren. Sie unterhielten sich mit Vertretern deutscher KMUs über Probleme und Perspektiven der Unternehmensförderung und tauschten sich über die modernen Methoden des Business-Prozess-Managements aus.