Im Dezember 2024 absolvierte eine Gruppe kasachischer Fachkräfte der Palliativversorgung ein zweiwöchiges Praktikum in Schweden. Dieses von INTAMT e.V. organisierte Praktikum fand in führenden schwedischen Gesundheitseinrichtungen statt, wo die kasachischen Spezialisten den Klinikalltag der palliativen Versorgung unter Anleitung erfahrener schwedischer Fachkräfte beobachten und mitgestalten konnten. Das Programm konzentrierte sich auf die besonderen Ansätze der Palliativmedizin und -pflege in Schweden und ermöglichte den Teilnehmern, aus erster Hand jene Prinzipien und Methoden kennenzulernen, die Schweden zu einem globalen Vorreiter auf diesem Gebiet machen.

Schwedens besondere Stärken in der Palliativversorgung

Schweden ist bekannt für seine hochwertige Palliativversorgung und innovativen Ansätze. Wichtige Merkmale des schwedischen Modells sind:

Patientenzentrierte Versorgung: Die schwedische Palliativversorgung legt Wert auf individuelle Versorgungspläne, gemeinsame Entscheidungsfindung und die Achtung der Wünsche der Patienten. Patienten und ihre Familien werden aktiv in Entscheidungen einbezogen, wodurch sichergestellt wird, dass die Behandlung mit den Werten und Bedürfnissen des Patienten im Einklang steht.

Multidisziplinäre Teamarbeit: Die Versorgung erfolgt durch koordinierte Teams aus Ärzten, Pflegekräften, Sozialarbeitern, Therapeuten und anderen Fachleuten, die gemeinsam die physischen, emotionalen und spirituellen Bedürfnisse der Patienten abdecken. Dieser kollaborative Ansatz gewährleistet eine umfassende Unterstützung für Patienten und ihre Angehörigen.

Einbindung der Gemeinschaft: In Schweden gibt es ein umfassendes Netzwerk der palliativen Versorgung, das über Krankenhäuser hinaus bis in die Gemeinden reicht. Spezialisierte häusliche Palliativdienste und Hospize ermöglichen es Patienten, eine hochwertige Betreuung in ihrem häuslichen und gemeindlichen Umfeld zu erhalten. Diese Integration stellt eine kontinuierliche Versorgung und Unterstützung der Patienten bis zum Lebensende sicher.

Höhepunkte des Praktikums und Wissensaustausch

Während des Praktikums besuchte die kasachische Delegation mehrere Palliativabteilungen in schwedischen Krankenhäusern sowie Hospize und andere einschlägige Einrichtungen. Sie verfolgten Patientengespräche, interdisziplinäre Teambesprechungen, Hausbesuche im Rahmen der Palliativpflege und gemeindebasierte Programme. Durch diese Aktivitäten erhielten die Teilnehmer wertvolle Einblicke darin, wie schwedische Einrichtungen patientenzentrierte Ansätze umsetzen und eine nahtlose Zusammenarbeit über Fachgrenzen und Versorgungsbereiche hinweg sicherstellen.

Die schwedischen Gastgeber – darunter Palliativstationen von Universitätskliniken und gemeinnützige Hospizorganisationen – teilten offen ihre Protokolle, ihr Fachwissen und ihre Innovationen, was einen intensiven Wissensaustausch ermöglichte.

Dieser beidseitige Wissensaustausch war für alle Beteiligten äußerst wertvoll. Die kasachischen Spezialisten vertieften ihr Verständnis fortschrittlicher Methoden der Palliativversorgung und können diese bewährten Verfahren nun mit der Praxis in Kasachstan vergleichen und an lokale Gegebenheiten anpassen. Gleichzeitig gaben sie ihrerseits Einblicke in die Entwicklung der Palliativversorgung in Kasachstan, wodurch ein Dialog entstand, der beide Seiten bereicherte.

Das erfolgreiche Praktikum unterstreicht die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit im Gesundheitswesen und zeigt, wie gemeinsames Lernen dazu beitragen kann, die Palliativversorgung für Patienten und ihre Angehörigen über Ländergrenzen hinweg zu verbessern.

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