Seit ihrer Gründung sind der Aufbau und die Entwicklung von Geschäftsbeziehungen mit Kasachstan ein besonderes Anliegen der Akademie INTAMT. Mit einem um 5-7 % pro Jahr steigenden Bruttoinlandsprodukt, hat sich die ehemalige Sowjet-Republik in den vergangenen 15 Jahren zu einer der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt entwickelt. Der Schlüssel zu diesem Erfolg ist die hohe Arbeitsproduktivität des Landes. Mit ca. 17 Millionen Einwohnern rangiert der Staat in der Liste der bevölkerungsreichsten Länder auf Platz 61, in der Liste der BIP-stärksten Länder jedoch bereits auf Platz 48. 

Diese Entwicklung nutzt die kasachische Regierung für die zwingend notwendige Modernisierung der Wirtschaft und Infrastruktur. Vor diesem Hintergrund fördern kasachische Behörden und Verwaltungsorgane gezielt den Erfahrungsaustausch mit anderen europäischen Staaten. In enger Zusammenarbeit mit dem staatlichen Weiterbildungsinstitut für Lehrkräfte der Republik Kasachstan bietet die Akademie INTAMT seit Jahren Fortbildungsmaßnahmen für kasachische Lehrkräfte an. Die jüngsten Teilnehmerzahlen belegen den Erfolg der Maßnahmen. Kamen im November 2012 noch 19 Dozenten von 12 kasachischen Universitäten, so konnten aufgrund der positiven Resonanz Ende 2013 bereits drei Veranstaltungen zum Thema „Innovative Lehr- und Lernkonzepte an deutschen Hochschulen“ angeboten werden. 92 Teilnehmer von 20 kasachischen Universitäten besuchten zwischen Oktober und Dezember Hochschulen in ganz NRW. 

Führende deutsche Wissenschaftler erläuterten hierbei im Rahmen von Vorträgen und Workshops aktuelle Lehrmethoden und Konzepte. So beschrieben die Referenten den Wandel vom reinen Frontalunterricht hin zu praxis- und projektorientierter Wissensvermittlung, dualen Berufsausbildungen und Fernstudien. Der Fokus liege hierbei auf einer möglichst frühzeitigen Einbeziehung der Studierenden in Forschungsprojekte und das Berufsleben, um eine praxis- und bedarfsorientierte Qualifikation zu ermöglichen.

Während der Seminarwoche besuchten die Teilnehmer neben Hochschulen auch Werkstätten und Ausbildungszentren namhafter deutscher Fertigungsbetriebe, um vor Ort einen Einblick in die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Arbeitgebern zu gewinnen. Die genaue Abstimmung ermögliche hierbei nicht nur dezidiertere Lehrinhalte, sondern gebe auch die Möglichkeit, Theorie und Praxis von Anfang an zu verknüpfen. 

Während des Abschlussseminares diskutierten die Teilnehmer, in welchen Bereichen man die in Deutschland gemachten Erfahrungen zeitnah umsetzen könne. Die Gäste aus Kasachstan waren sich einig: die Fortbildungsmaßnahme war ein großer Erfolg und ermöglichte ihnen, die Entwicklungstrends in der deutschen Hochschulbildung umfassend kennenzulernen. 

Boris Kramarenko, Dozent der Staatlichen pädagogischen Hochschule Kökschetau und Teilnehmer der ersten Bildungsreise: „In Kasachstan spricht man viel über den Technologietransfer, die Umsetzung internationaler Erfahrungen und bewährter Praktiken mit dem Ziel, Kasachstan stärker in den internationalen Bildungsraum einzubeziehen. Bildung definiert sich immer seltener als eine rein staatliche Aufgabe, es ist vielmehr ein Markt. Gerade deshalb ist es wichtig, die Qualität eines solchen Marktes sicherzustellen. Darüber wollten wir im Laufe der Seminarreihe mehr erfahren und unsere Erwartungen wurden voll erfüllt“.

Ähnlich positiv äußerte sich Almagul Opabekova, eine Teilnehmerin des zweiten Seminarblocks und Dozentin der Kasachischen Nationalen pädagogischen Abai-Universität: „Es ist bekannt, dass das deutsche Bildungssystem seine Aufgaben bei der Ausbildung von hochqualifizierten Fachkräfte auf allen Ebenen, ob es nun um Betriebswirtschaft oder die Produktion geht, sehr erfolgreich und effektiv löst. Von besonderem Interesse waren daher die in Deutschland angewandten Lehrmethoden sowie der wissenschaftliche Hintergrund hierzu. Die Schwerpunkte der Veranstaltungen waren sehr gut gewählt, da die Wünsche der Teilnehmer bei den Planungen berücksichtigt wurden. Wir sind mit der Fachstudienreise sehr zufrieden“.

Einen wichtigen Beitrag zum Erfolg des gemeinsamen Projektes leisteten auch die Führungs- und Fachkräfte des Weiterbildungsinstituts für Lehrkräfte der Republik Kasachstan. Bereits frühzeitig kommunizierte man die Ziele und Aufgaben der Fortbildungsmaßnahmen sowie die Wünsche der Teilnehmer hinsichtlich der Programminhalte. Eine gezielte, nach Qualifikation und persönlicher Eignung erfolgte Auswahl der Teilnehmer unterstützte und förderte das fachlich hohe Niveau der Maßnahme.

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