26.05.-01.06. 2013, Deutschland

Am 1. Juni ist die Fortbildung „Deutsche Erfahrungen auf dem Gebiet der praxis-orientierten Bildung mit E-Learning Technologien“ abgeschlossen worden. Diese wurde durch INTAMT für eine Teilnehmergruppe von der Stiftung für Infrastruktur- und Bildungsprogramme des größten Unternehmens Russlands im Bereich Nanotechnologien, RUSNANO durchgeführt. Wie solche Technologien in der Praxis funktionieren, davon konnten sich die russischen Experten während der Telekonferenz zum Thema „Perspektiven für die Entwicklung des E-Learning-Programms „eNano“ überzeugen. 

Innovative technische Möglichkeiten, rasch wechselnde Anforderungen des Arbeitsmarktes und grundlegende Veränderungen in den meisten Bereichen der Wissenschaft und Wirtschaft stellen die Fachkräfte, die im Bereich Bildung tätig sind, vor neue Herausforderungen. Moderne E-Learning-Technologien werden zu einem festen Bestandteil bei Bildungsvorgängen sowohl auf Hochschulebene als auch in der Weiterbildung und Umschulung. Bei der Bewältigung dieser vielfältigen Aufgaben ist nicht nur ein systematischer, sondern auch ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich, der die Kompetenzen und Erfahrungen der Lehrkräfte und Arbeitgeber berücksichtigt sowie die Einführung neuer Lerntechnologien, Änderungen an Planungs- und Koordinierungssystemen der Fachkräftepotenziale seitens der Ministerien und Behörden in Betracht zieht. Eine große Rolle spielt dabei die internationale Zusammenarbeit von Forschern und Fachleuten.

Die 14 Experten, die an der Fortbildung in Deutschland teilgenommen haben, zählen zu den Vorreitern auf dem Gebiet der Hochschul- und Weiterbildung russischer Fachkräfte im Bereich Elektronik, Nanoindustrie und IT-Technologien. Neben den Fachleuten aus den zwei traditionsreichen Bildungshochburgen Moskau und Sankt Petersburg gehörten zu den Teilnehmern auch Experten aus anderen Städten Russlands, und zwar aus Samara, Woronesch und Tomsk. Die russischen Gäste brachten viel Erfahrung und Expertenwissen in die Konferenz mit ein. Ihr Anliegen war es, ihr Knowhow mit den Erfahrungen ihrer deutschen Kollegen zu vergleichen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Bereich E-Learning zu erkunden. Das Fortbildungsprogramm wurde so gestaltet, dass die russischen Teilnehmer eine ganzheitliche Vorstellung über innovative Modelle des lebenslangen Lernens, über die Besonderheiten technischer Mittel, über die Systeme der Qualifikationsanforderungen und über die Akkreditierung von Studiengängen der Ingenieurwissenschaften bekommen. Besondere Aufmerksamkeit wurde den Anforderungen bei der Einführung fachlicher Qualifikationsstandards in der Hochschulbildung gewidmet. Das Fortbildungsprogramm wurde gemeinsam von den Mitarbeitern der Akademie INTAMT und der Stiftung „RUSNANO“ erarbeitet. Dieses umfasste elf Veranstaltungen innerhalb einer Arbeitswoche, unter anderem Seminare an vier führenden technischen Universitäten in Nordrhein-Westfalen. Besonderes Interesse zeigten die Teilnehmer des Fortbildungsprogramms an der Besichtigung des Bildungszentrums des Konzerns Evonik, an der Vorstellung der Bildungstechnologien des Fernstudiums an der FernUniversität in Hagen, an der Tätigkeit der Akkreditierungsagenturen AQAS und ASIIN sowie an der Vorstellung des Projekts „Learning Lab“ an der Universität Duisburg-Essen. Neben dem intensiven Fortbildungsprogramm konnten die Teilnehmer auch die Sehenswürdigkeiten von Köln und Düsseldorf besichtigen.

Im Rahmen der Abschlusskonferenz diskutierten die Fortbildungsteilnehmer über die Ergebnisse ihrer Arbeit. Sie bewerteten das Niveau der Organisation und der inhaltlichen Gestaltung aller Veranstaltungen sowie die effiziente Zusammenarbeit der Teilnehmer innerhalb der Gruppe als sehr hoch. „Unser russisches Team arbeitete in Deutschland nach deutschen Standards, d.h. wirksam und gut organisiert“. Frau Lavrentjeva, die Geschäftsführerin der ANO „E-Bildung für Nanoindustrie“ (eNano), betonte: „Die Fortbildung zeigte uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Bei einigen praktischen Problemen gehen unsere deutschen Kollegen sogar konservativer als wir vor. Besonders viel machte der Erfahrungsaustausch innerhalb der Gruppe aus. Die Besprechung gemeinsamer Probleme und die Suche nach Lösungen im Rahmen der Veranstaltungen bestimmten die Effizienz der geschäftlichen Kontakte und Nahperspektiven. Wir sind den Veranstaltern sehr dankbar.“ Die Teilnehmer schlugen vor, eine eigene Expertenagentur für die E-Learning-Technologien zu gründen, und sprachen sich für die Zusammenarbeit mit der Internationalen Akademie für Management und Technologie INTAMT bei den künftigen Projekten aus.

Frau Chistyakova, die Prorektorin im Bereich Innovationen der staatlichen technischen Universität Sankt Petersburg, hob hervor: „Wir machen es zu unserer Aufgabe, den Durchbruch im Bereich Innovationen zu schaffen. Dafür sind neue Ansätze bei der Qualitätssicherung im Hochschulbereich, einschließlich der E-Learning-Technologien und der Vermittlung des Innovationsmanagements im Rahmen der ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge erforderlich.“

Frau Teleshova, die stellvertretende Dekanin für Fachdidaktik im Fachbereich Wirtschaft der staatlichen Universität Moskau, legte einen besonderen Akzent auf die Notwendigkeit der Differenzierung der E-Learning-Technologien bei Magister- und Bachelor-Studiengängen sowie auf die Weiterbildung von Fachkräften. Sie meinte auch: „Russische Experten haben zwar viele Modelle der Wissensvermittlung erarbeitet. Was jedoch die Kompetenzvermittlung betrifft, da ist Zusammenarbeit mit unseren deutschen Kollegen angesagt.“ Zu den weiteren effizienten Maßnahmen gehöre auch die Gründung von Filialen von Hochschullehrstühlen innerhalb der Unternehmen, an denen die Studierenden ein Berufspraktikum absolvieren könnten. Des Weiteren gehöre die Einführung wirtschaftlicher Fächer ins Curriculum technischer Hochschulen und die Einführung des Akkreditierungssystems von Studiengängen nach deutschem Vorbild dazu, was zur Verbesserung des Zusammenspiels von allen beteiligten Akteuren im Bereich Bildung führe. Damit seien Hochschulen, Arbeitgeber, öffentliche Einrichtungen auf föderaler und regionaler Ebene gemeint, so Frau Teleshova.

Frau Gumerova, die Leiterin der Abteilung für Bildungsprojekte beim Departement Bildungsprogramme der Stiftung für Infrastruktur- und Bildungsprogramme „RUSNANO“, äußerte die allgemeine Meinung der Teilnehmergruppe: „RUSNANO hat die Gestaltung des Fortbildungsprogramms sehr ernst genommen.“ Sie betonte: „Für die Fachkräfte aus Russland war es lehrreich zu erfahren, wie die Interessen der jeweiligen Unternehmen bei der Erarbeitung der Curricula und die Anforderungen der entsprechenden Industriebranche bei der Akkreditierung berücksichtigt sind. Die Besichtigung von zwei Akkreditierungsagenturen machte es möglich, das System der Bewertung von Studiengängen kennenzulernen. Für uns war es eine Erfahrung von unschätzbarem Wert, die uns bei der Weiterentwicklung der Beziehungen zu Unternehmen aus dem Bereich der Nanoindustrie unter Berücksichtigung des Aufbaus der Qualifikationsstandards hilft.“

Herr Ochin, der Berater des Geschäftsführers der Gesellschaft OOO „IRE-Polus“, berichtete über seine Erfahrungen bei der Fortbildung: „Sie hat mir wertvolle Impulse für die Umsetzung der Innovationen im Bereich Bildung und u.a. bei der Akkreditierung gegeben. Im Laufe der Diskussionen haben wir viele praktische Angelegenheiten geklärt, beispielweise beim Thema der Gründung einer unternehmensbezogenen Hochschule innerhalb unserer Firma. Als internationales Unternehmen haben wir Produktionsstandorte u.a. in Deutschland. Der Sitz der Geschäftsführung befindet sich in den Vereinigten Staaten, und auf dem russischen Markt sind wir wachstumsstark. Für uns ist es von großer Bedeutung, das Gleichgewicht zwischen den eigenen Bildungsprogrammen und dem Outsourcing der Fachkräfte zu halten sowie Beziehungen zu Hochschulen im Hinblick auf den Berufsnachwuchs aufzubauen. Wir sind im Prinzip dabei, ein ganz neues Bildungssystem zu entwickeln. Die uns vermittelten Erfahrungen der deutschen Kollegen schützen uns vor möglichen Fehlern und helfen uns, effizienter zu agieren. Man muss aus fremden Fehlern lernen können“. Zum Abschluss betonte Herr Ochin: „Ich weiß jetzt schon, wie wir unsere künftigen Projekte mit der Internationalen Akademie für Management und Technologien INTAMT unter Berücksichtigung unserer Aufgaben und einer ergebnisorientierten Entwicklung der Fachkräftepotenziale veranstalten werden.“

Prof. Dr.-Ing. Patrik, Vorstandsvorsitzender der Internationalen Akademie für Management und Technologie, bedankte sich bei den russischen Teilnehmern und äußerte die Zuversicht, dass die im Laufe der Fortbildung vorgeschlagenen Ideen und Initiativen zum Erfolg führten. Er berichtete auch, dass die Internationale Akademie für Management und Technologien bereits im November dieses Jahres eine Seminarreihe zum Thema Bildungstechnologien veranstalten werde. Die Seminare seien modular aufgebaut, sodass die Fachkräfte unterschiedlicher Fachrichtungen zusammengebracht werden könnten. Die Fortsetzung der Projekte mit dem Schwerpunkt Entwicklung der Forschungsinfrastruktur an den Hochschulen sei ebenfalls vorgesehen.

Ferner besprachen die Fortbildungsteilnehmer gemeinsame langfristige Pläne mit der Internationalen Akademie für Management und Technologie INTAMT. Renommierte Universitäten und führende Institute für betriebliche Weiterbildung in Russland sind an der nachhaltigen Kooperation mit europäischen Kollegen, an Projekten zum Aufbau von direkten Kontakten und Erfahrungsaustausch interessiert. Die Internationale Akademie für Management und Technologie INTAMT bietet eine vielgefächerte Plattform für die Umsetzung solcher Vorhaben, was optimale Voraussetzungen für eine erfolgreiche, auf Dauer angelegte Zusammenarbeit zwischen Fachkräften beider Länder schafft.

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