Die INTAMT-Akademie bekam einen Zuschlag für das Projekt „Entwicklung von Instrumenten zur Umsetzung klinischer Protokolle im Bereich Gesundheitsversorgung von Schwangeren, gebärenden Frauen, jungen Müttern und Neugeborenen in die medizinische Praxis der Republik Kasachstan“ (Referenznummer: SHIP-2.2/CS-03/1). Das Projekt läuft von Herbst 2019 bis Frühjahr 2021 und ist eine vom Gesundheitsministerium der Republik Kasachstan und der Weltbank kofinanzierte Initiative.

Ziel des Projekts ist es, die Zugänglichkeit, Qualität und Effizienz der Erbringung von Gesundheitsdienstleistungen zu verbessern sowie finanzielle Risiken für die Bevölkerung zu verringern, die durch schwere Gesundheitsprobleme in der Republik Kasachstan verursacht werden. Als Output sollen hochqualitative evidenzbasierte Empfehlungen für die klinische Praxis der Geburtshilfe und Neonatologie sowie nachhaltige Monitoringstools für deren praktische Umsetzung entwickelt werden. Die Projektarbeit besteht aus drei Hauptbereichen:

Bereich 1. Klinische Protokolle

– Verbesserung der Gesetzesgrundlage für Geburtshilfe und Neonatologie, einschließlich Intensivtherapie und Infektionsbekämpfung, basierend auf den besten internationalen Praktiken.

– Verbesserung / Entwicklung neuer klinischer Protokolle für Geburtshilfe und Neonatologie einschließlich Intensivmedizin auf der Grundlage von Empfehlungen externer Experten / Gutachter und Pilotierung aktualisierter/neu entwickelter klinischer Protokolle in medizinischen Einrichtungen.

– Verbesserungs-/Entwicklungsstandards (Geburts- und Gynäkologienormen, Normen der Neonatologie und Intensivmedizin) unter Berücksichtigung aktualisierter / neu entwickelter klinischer Protokolle und geänderter Gesetze und Vorschriften.

Bereich 2. Qualitätssicherung

– Entwicklung von Instrumenten zur Bewertung des Qualitätsniveaus in der Geburtshilfe und Neonatologie für medizinische Einrichtungen mit Pflegedienst und Pilotierung von entwickelten Qualitätsinstrumenten in jeweiligen Einrichtungen der Geburtshilfe.

– Entwicklung von Empfehlungen zu den Mindestvoraussetzungen für medizinische Experten, die sich im Bereich medizinische Qualitätssicherung in der Geburtshilfe und Neonatologie tätig sind.

Bereich 3. Institutionalisierungsmaßnahmen

– Auf- und Ausbau von Kapazitäten der Fachärztekammern und Fachärzte für Geburtshilfe und Neonatologie (Durchführung von Seminaren und Konferenzen, Entwicklung von Trainingsprogrammen, Auswahl und Ausbildung von Trainern, Auszubildenden, nationalen und regionalen Koordinatoren usw.).

– Methodische Unterstützung von Arbeitsgruppen / Beiräten im Bereich Geburtshilfe und Neonatologie, die im Rahmen des Gesundheitsministeriums und der regionalen Gesundheitsdepartments in Astana, Almaty und Schymkent tätig sind.

– Durchführung von Monitoringsaktivitäten zur praktischen Einführung aktualisierter/neu entwickelter klinischer Protokolle in die Gesundheitsversorgung.

Es ist bekannt, dass die wichtigsten Indikatoren für die Wirksamkeit der primären Gesundheitsversorgung die Anzahl der Geburten in Kliniken sowie die Mütter- und Kindersterblichkeit sind. Tatsächlich weist die Republik Kasachstan bei diesen Indikatoren gute Ergebnisse auf. Laut UNICEF lag die Müttersterblichkeit in Kasachstan im Jahr 2000 bei 60,9 Todesfällen pro 100.000 Neugeburten, 2017 wurden nur 12 Todesfälle registriert. Im Jahr 2018 haben sich diese Zahlen jedoch verschlechtert. Nach den Daten des Gesundheitsministeriums der Republik Kasachstan stieg der Anteil der Müttersterblichkeit von 39% im Jahr 2017 auf 63% im Jahr 2018 an. Aktualisierte Richtlinien für klinische Protokolle können die Situation sicherlich verbessern und zu einer verbesserten Diagnose und Behandlung von Patienten beitragen. Es ist eine Ehre für die INTAMT-Akademie, für dieses anspruchsvolle Projekt ausgewählt worden zu sein. Die Akademie nimmt sich vor, die Projektaufgaben bestmöglich umzusetzen. 

 

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