Am 5. Juli 2019 startete INTAMT ein neues Projekt DISEMEX + East zur Promotion der beruflichen Inklusion von Menschen mit Behinderung. Das Projekt wird im Rahmen des Programms zum Ausbau der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft in den Ländern der Östlichen Partnerschaft und Russland vom Auswärtigen Amt kofinanziert und stellt eine Konsortiumserweiterung zum seit dem 01.09.2018 gelaufenen EU-Projekt DISEMEX dar. Das Ziel beider Projekte ist es, Best Practice Beispiele zur Vermittlung und zum Austausch innovativer Lösungen zur Integration von Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt, Förderung der wirtschaftlichen Teilhabe und somit der niedrigschwelligen Stärkung von Menschenrechten und Menschenwürde von unten.

Die Zusatzbezeichnung „East“ bezieht sich auf die Länder der östlichen Partnerschaft der EU plus Russland und umfasst 9 Organisationen aus 6 Ländern (Armenien, Belarus, Georgien, Moldau, die Ukraine und Russland). Der Umgang mit Menschen mit Behinderung in osteuropäischen und südkaukasischem Raum und Russland unterscheidet sich, insbesondere als postsowjetische Erbe, oft erheblich von den meisten westlichen Ländern, aber die positiven Änderungen nehmen zu und der verstärkte Inklusionsgedanke setzt sich auch dort überall durch. In dieser Zeit stehen die  Zivilgesellschaftliche Organisationen und Unternehmer entsprechend vor einem komplexeren Anforderungsprofil, was zu pragmatischen und innovativen Lösungen führt. Hieraus erwarten wir zusätzliche Einblicke und Perspektiven, die wir in der EU nicht erlangen könnten.

Im Verlauf des Projekts organisiert INTAMT eine 3-tägige Lern – und Austauschveranstaltungsreihe in Düsseldorf. Den Höhepunkt des Programms stellt die internationale Konferenz „Gemeinsam Inklusion stärken“ dar, die  am 19. September im CCD Süd (Halle der Messe Düsseldorf) im Rahmen der Rehacare International 2019 stattfindet, auf der die Projektteilnehmer die internationalen Erfahrungen aus jeweiligen Ländern präsentieren sowie praktische Aspekte und Verbesserungspotenziale thematisieren. So wird der Kreis direkt involvierter Personen erweitert und somit Kompetenzen eines größeren Umfelds im Bereich Arbeitsstrategien, Entrepreneurship und Vernetzung mit anderen Akteuren im Inklusionsthemenfeld gestärkt.

Außerdem veranstaltet INTAMT eine Reihe von Unternehmensbesichtigungen, damit die Gäste mit eigenen Augen sehen können, wie es eigentlich um die Inklusion bei den Unternehmen in Deutschland, am Beispiel der Region Nordrhein, steht.

Im weiteren Projektverlauf  von DISEMEX + East werden auch vier weitere Veranstaltungen in den Partnerländern organisiert (Die genauen Termine bzw. Orte werden demnächst veröffentlicht):

Gjumri (Armenien)

Tiflis (Georgien)

Kiew (die Ukraine)

Jekaterinburg (Russland)

um einen internationalen Austausch zu Best-Practice-Beispielen im Bereich der beruflichen Inklusion anzuregen.

Neben der INTAMT-Akademie, die als Projektkoordinator auftritt, gibt es weitere 9 Projektpartner:

  1. „Agate“ Zentrum für Rechte von Frauen mit Handicap (Armenien)  

Gegründet 2007, setzt sich die NGO für die Rechte junger Frauen mit Behinderung in Armenien ein, indem sie Frauen bei der Entwicklung von Soft Skills und Qualifikationen hilft, die für ein selbstbestimmtes Leben notwendig sind.

  1. Homel regionale gesellschaftliche Vereinigung der gelähmten und körperbehinderten Menschen (Belarus) 

Gegründet 1997, befasst sich die NGO mit der nachhaltigen Verbesserung umfassender sozialer Rehabilitation von Querschnittgelähmte und Förderung der  barrierefreien Umwelt für Rollstuhlfahrer. Hierbei gilt das Augenmerk sowohl der Infrastruktur, wie auch der Begleitung im Rahmen der beruflichen Eingliederung. Die NGO konnte in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Projekten umsetzen, insbesondere bei der Schaffung von Beratungs- und Förderangeboten für den Kundenkreis.

  1. Stiftung für Inklusionsförderung „Bei der Eule“  (Belarus)

Die durch Crowdfunding finanzierte wohltätige Stiftung startete ihre Tätigkeit im Jahr 2018 und betreut seitdem mehrere Projekte im Bereich der sozialen Inklusion von Menschen mit verschiedenen Arten von Behinderung (wie amyotrophe Lateralsklerose, spinale Muskelatrophie, Kinderlähmung, multiple Sklerose).

  1.  Assoziation “Anika” (Georgien) 

Angefangen mit der schulischen Inklusion widmete sich die NGO seit 2017 zunehmend der Förderung beruflicher Integration von Menschen mit Behinderung. Das vorläufige Ergebnis der Tätigkeit ist die Arbeitsplatzbeschaffung für 25 Menschen mit Behinderung.

  1. Assoziation “Motivatie” (Moldau) 

Gegründet 2010, fördert die NGO junge Menschen mit Behinderung in Moldau. Besonderer Fokus liegt auf gesellschaftlichem Wandel im Sinne des „Agent of Change“-Modells, also der Miteinbeziehung von Experten (Betreiber des Wandels), die für die konstruktive Herbeiführung von Innovationen bzw. Veränderungen im Bereich der sozialen Inklusion sorgen.

  1.  Everland „Raum für Chancengleichheit“ (Russland)

Gegründet 2014, führt die NGO ein ambitiöses Projekt zur Schaffung eines gemeinsamen Raumes für die Menschen mit Behinderungen durch, um die Chancengleichheit im sozialen, beruflichen und unternehmerischen Bereich zu fördern. Im Rahmen des Projekts wurde eine digitale Lehr-Plattform entwickelt, die es zulässt, angepasste Blended-Learning-Kurse in Fachrichtungen Design, Content, Web-Entwicklung, Internet-Marketing und Recht  anzubieten.

  1. Organisation „White Cane“  (Russland)

Gegründet 2010, setzt sich die NGO für die soziale und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung ein, wobei der Fokus auf Menschen mit Sehbeeinträchtigung liegt. Schwerpunkt der Vereinstätigkeit sind die Beratung auf unterschiedlichen Ebenen (Behörden, Unternehmen) sowie die gezielte Kompetenzförderung von Betroffenen. Unter anderem unterhält der Verein eine blinde / körperbehinderte Segelmannschaft.

  1. Nationale Vereinigung von Menschen mit Behinderung (Ukraine)

Gegründet 2001, vereint die Organisation heute mehr als 120 NGO aus verschiedenen Regionen der Ukraine, mit dem Ziel Menschen mit Behinderungen zu schützen, die Inklusion und Rehabilitation zu fördern und eine entsprechende politische Agenda festzulegen. Im Bereich der inklusiven Bildung verfügt NAIU über das Inklusive Ressourcenzentrum (IRC), in dem die sonderpädagogische Förderung für Kinder zwischen 2 und 18 Jahren gewährleistet wird.

  1. Balta Kreis Organisation von Menschen mit Behinderung (Ukraine)

Gegründet 1997, vereint die NGO Menschen mit Behinderung und zielt darauf ab, ihre Isolation zu überwinden und ihnen zu helfen, gleichberechtigt am Gemeinschaftsleben teilzunehmen.

 

Mit Unterstützung von:
 
 
 
 
 

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